Story
EYE-TRACKING-FORSCHUNG VÖLLIG SCHWERELOS
Japan, 2011: Das Flugzeug zieht steil nach oben. Steigt höher und höher. Bis ein Neigungswinkel von 47 Grad erreicht ist. Dann drosselt der Pilot die Geschwindigkeit und die Maschine wird langsamer. Es sind nur noch wenige Sekunden bis der wichtigste Teil des Parabelflugs beginnt. Die Flugzeugnase neigt sich nach unten und die Phase der Schwerelosigkeit setzt ein.
Mit an Bord ist die EyeSeeCam. Unser Eye-Tracking-System sitzt fest am Kopf des Probanden und ist gleichzeitig kaum spürbar. Damit eignet sich die Technologie selbst für außergewöhnliche Forschungssituationen mit starken Bewegungsmomenten. Auf dem Zero-G-Flug erfasst unsere Kamera exakt und zuverlässig, wie sich die Augenbewegungen während der Parabel verändern. Nicht nur deshalb hat die EyeSeeCam schon zahlreiche, valide Messergebnisse für die neurowissenschaftliche Forschung geliefert und hochwertige Eye-Tracking-Daten für die medizinische Diagnostik bereitgestellt.
GAZE-TRACKING MIT ENTSCHEIDENDEM VORTEIL
Ihren ersten Einsatz in der Wissenschaft hat unsere Kamera 2007. Als Teil des Exzellenclusters „Cognition of Technical Systems“ der LMU München entsteht im Team um Prof. Dr. Erich Schneider ein Gaze-Tracking-System, das Augenbewegungen auch außerhalb des Labors präzise und schnell erfasst. Die erste Version der EyeSeeCam, die blickgesteuerte Kopfkamera, wird zunächst in verschiedenen interdisziplinären Forschungsprojekten verwendet, unter anderem in einer Studie über autonomes Fahren. Mit ihrer vollkommen stabilen Steuerung liefert unsere Kamera hier den entscheidenden Vorteil.
Es folgen weitere Forschungsprojekte an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik, beispielsweise in der Robotik. Und die EyeSeeCam macht ihre ersten Schritte in Richtung Medizin. In einem groß angelegten Experiment erfasst die blickgesteuerte Kopfkamera das Sehverhalten farbenblinder Personen in freier Natur. Dazu verteilen die Forscher bunte Smarties auf einer grünen Wiese und erfassen mithilfe der EyeSeeCam genau, wohin die Probanden blicken und in welcher Weise sich ihre Augen dabei bewegen. Auch für Studien zu Höhenangst liefert unser erstes Gaze-Tracking-System wichtige Erkenntnisse unter realen Versuchsbedingungen.
EYESEECAM GOES MEDICINE
Für ihren innovativen Ansatz in der Eye-Tracking-Forschung erhält die EyeSeeCam national wie international große Aufmerksamkeit und gewinnt sogar einige Preise. Über Messeauftritte und Publikationen kommen immer mehr Anfragen nach dem Eye-Tracking-System unserer Münchner Forschungsgruppe. Es folgt Forschungsprojekt auf Forschungsprojekt.
Und mit der Eye-Tracking-Forschung entwickeln sich auch die Funktionen der Kamera weiter. Analog werden die Optionen zur Auswertung der erfassten Eye-Tracking-Daten für verschiedene medizinische Tests kontinuierlich erweitert.
2008 stellt Prof. Dr. Erich Schneider die EyeSeeCam und den in das Eye-Tracking-System integrierten Kopf-Impuls-Test auf einer Konferenz über Gleichgewichtsstörungen vor. Das dänische Unternehmen ‚Interacoustics‘ zeigt daraufhin großes Interesse an einer medizinischen Version der EyeSeeCam. Das gibt den Anstoß für die Entwicklung eines Eye-Tracking-Systems, das die Diagnostik von Störungen des Gleichgewichtssystems bei Patienten mit Schwindel deutlich vereinfacht. Die EyeSeeCam vHIT ist geboren.
EYE-TRACKING IN DER FORSCHUNG BLEIBT IM FOKUS
Parallel zur EyeSeeCam vHIT entsteht die wissenschaftliche Version unseres Eye-Tracking-Systems: die EyeSeeCam Sci. Als Experten für das Tracking von Augenbewegungen im Bereich der Neurowissenschaften haben wir uns darauf spezialisiert, das Blickverhalten von Probanden mit unserer Kamera so exakt und schnell wie möglich zu erfassen.
Durch unsere langjährige Erfahrung in der Eye-Tracking-Forschung kennen wir die hohen Anforderungen der Neurowissenschaft an Flexibilität und Präzision bei gleichzeitig hoher Tracking-Geschwindigkeit. Mit der EyeSeeCam Sci haben wir ein System entwickelt, das sich ideal zur Erfassung wissenschaftlicher Eye-Tracking-Daten eignet und zugleich eine breite Palette an schnell auswertbaren Tests beinhaltet.
WISSENSCHAFT MIT PERSPEKTIVE – DIE EYESEETEC
2013 gründet ein Teil unserer Münchner Forschungsgruppe gemeinsam mit Prof. Dr. Erich Schneider das Unternehmen ‚EyeSeeTec‘. Als Team können wir so die gesamte, über Jahre aufgebaute Eye-Tracking-Expertise in der Firma halten. Aber die Unternehmensgründung bedeutet noch mehr für uns. Gemeinsam schaffen wir ein Umfeld, in dem nicht nur die Technik, sondern auch jeder einzelne Mensch zählt.
Die Firmengründung gelingt – weil wir an uns und die EyeSeeCam glauben. Mittlerweile lassen wir unsere beiden Eye-Tracking-Systeme vor Ort in München produzieren. Für uns und die EyeSeeCam ist das ein großer Erfolg.
Und wir werden weiter gemeinsam wachsen. Denn wir haben uns einem Ziel verschrieben: das bestmögliche Eye-Tracking-System für die wissenschaftliche Forschung und Diagnostik zu entwickeln. Dafür bringt sich jeder Einzelne von uns täglich mit großem, persönlichen Einsatz ein.
Hier geht es zu unserer Philosophie.
